Warum Verantwortung nicht an einzelnen Personen im Unternehmen hängen sollte
30 Jahre | 30 Tage | 30 Gedanken

Gedanke 13 / 30 in der Serie 30 Jahre | 30 Tage | 30 Gedanken,
ursprünglich veröffentlicht auf LinkedIn durch Sven O. Rimmelspacher.

KAIZEN und kontinuierliche Verbesserung als Treiber

Als Qualitäter haben wir es immer mit dem "KVP", also dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu tun. Wenn wir an dieser guten Grundidee der kontinuierlichen Verbesserung festhalten wollen, dann müssen wir uns fragen, wie wir diese *mit* und nicht *gegen* unsere kulturelle Prägung umsetzen können.

Um diese Idee bei einem hohen Grad von Selbstorganisation erfolgreich verfolgen zu können, müssen wir die Verortung der Verantwortung an einzelnen Personen auflösen.

Solange wir Verantwortung an einzelnen Personen festmachen, haben wir kein gemeinsames Problem.

Achtung!

Wir dürfen das nicht nicht mit der Verantwortung (Accountability) bei Aufgaben oder Entscheidungen verwechseln!

Wenn wir miteinander in einen konstruktiven Lösungsdialog eintreten wollen, dann gelingt uns das nur zu Problemstellungen, die wir in unserer Mitte verorten. Also für Probleme für die es keinen alleinigen Verantwortlichen gibt. Nicht im Organigramm und nicht im Prozess.

Gemeinsamkeit können wir nicht herstellen, indem sich der Chef vor seine Mitarbeiter stellt und an diese apelliert, gemeinsam über mögliche Verbesserungen nachzudenken. Gemeinsame Verantwortung muss Teil der gelebten, alltäglichen Praxis werden.

Dazu müssen wir aber auch Arbeit ganz anderes verteilen. Nicht zentral und per Anordnung, sondern autonom und selbstgesteuert. Nicht abgeleitet aus Prozessen, Routinen und Vorlieben, sondern aus Sicht des Kundennutzens und Kundenbedürfnisses. Nur so sind Mitarbeiter:innen gemeinsam verantwortlich für das Gesamtergebnis und nicht einzeln für die Erfüllung einer Teilaufgabe.

Kaizen ist also nicht nur eine tolle Grundidee, sondern auch ein echter Mehrwert – wenn wir beachten, wer wir sind und woher wir kommen. Und wenn wir wieder einmal auf eine neue großartige Idee kommen, dann sollten uns immer erst einmal mit der Frage WOFÜR statt WAS beschäftigen.


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