Zielemanagement einfach erklärt
Die Herausforderung von Zielen einfach meistern.

In einem vorhergehenden Artikel hatte ich geschrieben: Zielemanagement ist herausfordernd. Und ja, das ist es auch. Insbesondere, wenn es gut und organisationsweit funktionierend sein soll. 

Jetzt drehen wir den Spieß um: Eigentlich ist Zielemanagement und das Arbeiten mit Zielen doch ganz einfach! 

Wie genau das funktioniert?

Beachte die Anatomie guter Ziele

Gute Ziele genügen einigen Kriterien, die ich im Folgenden kurz erläutern möchte. Die Liste ist vermutlich nicht vollständig und stark an unsere Erfahrungen angelehnt. Dennoch gibt sie eine Übersicht, welche Merkmale guten Zielen eigen sind.

Anatomie guter Ziele für Unternehmen. SMART-Ziele war gestern.

  1. Ausgerichtet
    Gute Ziele haben eine klare Ausrichtung. Sie hängen nicht einfach in der Luft, sondern orientieren sich an übergeordneten Ideen. Wir nutzen beispielsweise unser Rocket-Routine-Führungsmodell, um die Verknüpfungen zwischen Zielen und Strategie zu ermöglichen. Übrigens: Ohne Ausrichtung kann es auch zu einem ständigen Richtungswechsel kommen... nicht gerade zielführend!

  2. Ambitioniert
    Gute Ziele dürfen herausfordernd sein! In der OKR-Logik wird häufig von Stretch-Goals gesprochen, bei denen bereits 70 % Zielerreichung erfüllt sind. So weit müsst ihr es nicht treiben aber: Es darf durchaus eine Challenge für das Team sein! 

  3. Erreicht
    Die Formulierung ist entscheidend. Gute Ziele beschreiben immer einen erreichten Zustand und zeigen so, wie es in Zukunft aussehen soll. 
    Unter erreicht verorten wir auch, dass die Ziele klar terminiert sind. Nur bei einem festen Zeitrahmen kann sichergestellt werden, dass Ziele auch bearbeitet werden und nicht zum Dauerläufer verkommen. 

  4. Messbar
    Im Bereich ambitioniert ist es schon angeklungen: Gute Ziele müssen messbar sein! Dabei ist es wichtig, dass es nicht einfach nur KPIs (Key Performance Indicators, Kennzahlen) sind, die gemessen werden. Es ist wichtig, dass die Zielerreichung (und auch der Weg dorthin) quantifiziert werden! Gerade in einer frühen Phase des Zielemanagements kann es als Herausforderung angesehen werden, für alle Ziele gute Ergebnisse zu finden. Hier kann das Confidence-Level, also die Zuversichtlichkeit, wie sehr du an das Ziel glaubst, unterstützen.

  5. Zugewiesen
    Die nächsten zwei Punkte sind menschliche Themen. Gute Ziele haben immer einen Verantwortlichen. Wir nutzen dabei gerne den Begriff Accountable. Das ist die Person, welche die Gesamtverantwortung trägt und dafür sorgen muss, dass an den richtigen Themen gearbeitet wird. In dieser Selbstverpflichtung bekommen Ziele einen stärkeren Zug!

  6. Verabschiedet
    Bei diesem Wort tue ich mich etwas schwer. Für gute Ziele ist das Commitment, die Zustimmung zu den Zielen absolut entscheidend für den Erfolg. Wenn Ziele beispielsweise einfach vorgesetzt werden, ist die Akzeptanz gleich deutlich geringer. Entsprechend müssen die Ziele entweder gemeinsam im Prozess erarbeitet werden oder wenigstens eines gemeinsamen Reviews unterzogen werden, sodass alle hinter den Zielen stehen. 

Das sind meine 6 Aspekte, die gute Ziele ausmachen. Ein gutes Akronym bilden die Worte leider nicht (MAVEEZ, ZEAMAV, MEAVAZ, ...) leider nicht: SMART ist für uns an dieser Stelle aber nicht ausreichend, deshalb gibt es diese Liste.

So, jetzt haben wir genug über die Anatomie gesprochen. Welche Aspekte unterstützen bei der praktischen Umsetzung von Zielemanagement?

Das Framework ist egal, das Vorgehen ist wichtig

Ganz ehrlich: Es ist ziemlich egal, wie ihr euer Ziele-System nennt, ob es ROCKs, OKRs, SMART oder eine andere Logik sind. 

Wichtig ist, dass euch die Methode hilft und das Vorgehen strukturiert ist! Und ob die Formulierung der Ziele dann gleich "gut" ist, ist im ersten Schritt nicht wirklich relevant. Es ist wichtig, dass ihr gemeinsam die Methode erlernt, das Arbeiten mit Zielen verankert und euren Weg in die Umsetzung mit Zielen findet.  

Im Zusammenhang damit hat es sich in der Praxis bewährt, regelmäßig im Austausch zu bleiben und diese Routinen in den Arbeitsalltag zu verankern. 

Ohne Kümmerer wird es schwer...

Etwas, das wir immer wieder bemerken ist die Notwendigkeit nach einem "Kümmerer", jemandem, der sich dem Thema annimmt. Das bedeutet einerseits, dass diese Person die Ziele (den "Prozess", die Arbeit damit) nachhalten muss und andererseits, dass dieser Mensch auch als Coach agieren kann, um die Kolleg:innen beim Finden der Ziele und der Arbeit damit zu unterstützen. 

Entsprechend ist die Befähigung auch einer der Schlüsselfaktoren. Eine entsprechende Ausbildung und die individuellen Erfahrungen, die ihr mit der Umsetzung von Zielen sammelt, sind extrem wichtig. 

Gebt euch die entsprechende Zeit

Leider ist es auch so, dass die Umsetzung von Zielen und vor allem die nachhaltige Arbeit damit nicht von heute auf morgen funktioniert. Unternehmen - und vor allem du - brauchst eine ordentliche Portion Geduld, um die Einführung einer Zielesystematik wie OKRs voranzutreiben und zu verankern. 

Was ihr schlussendlich erreicht ist Routine.

Übrigens: Auch die Erarbeitung von Zielen und das "Erlernen" der Kommunikation darüber kann sich zu Beginn ganz schön zeitraubend anfühlen. Das ist ein Schmerz, den nahezu jedes Unternehmen durchlebt. Das wird sich aber schnell legen, insbesondere wenn ihr einen guten Moderator (Kümmerer) habt und euch immer weiter auf das Wesentliche konzentriert. In Summe spart ihr euch durch dieses strukturierte Vorgehen unterstützt von Meetingroutinen definitiv Zeit und erlangt ein neues Level an Fokus!

Zielemanagement ist eine Herausforderung, die du einfach meistern kannst!

Meine These vom Beginn ist nicht ganz richtig. Zielemanagement ist nicht einfach. Zielemethodiken sind vielleicht einfach zu verstehen, in der Umsetzung und Formulierung stecken aber viele Details, die Zeit, Learnings und Mut zur Veränderung benötigen. 

Wenn du bzw. ihr euch aber darauf commitet, mit Zielen zu arbeiten, habt ihr aber schon den wichtigsten Schritt getan!


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Viel Erfolg bei der Umsetzung eurer Ziele
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